10. August 2017

Wasser für die Insel

30.000 Liter Regenwasser soll die Anlage auf dem Dach der Schule auf der Insel Ijinga im Viktoriasee demnächst fassen können.
30.000 Liter Regenwasser soll die Anlage auf dem Dach der Schule auf der Insel Ijinga im Viktoriasee demnächst fassen können. Foto: Andreas Müller

Regenwasser-Sammelanlage und Brunnenbau

Ijinga/Würzburg (MI) Der Bau von Brunnen und eine erweiterte Anlage zum Sammeln von Regenwasser sollen den rund 2.500 Bewohnern der Insel Ijinga im Viktoriasee einen besseren Zugang zu sauberem Wasser ermöglichen. Den ersten Brunnen habe eine lokale Firma bereits fertiggestellt. Das qualitativ hochwertige Wasser werde von der Bevölkerung gut angenommen, berichtet der Tropenmediziner Dr. Andreas Müller. Der Zugang zu sauberem Wasser gehört zu den Voraussetzungen, um die Wurmerkrankung Schistosomiasis auf dem tansanischen Eiland zurückzudrängen.

Laut Müller, der das Schistosomiasis-Projekt des Missionsärztlichen Instituts und der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe medizinisch verantwortet, sollen noch in diesem Jahr vier weitere Brunnen entstehen. Ebenso ist geplant, die Regenwasser-Sammelanlage auf dem Dach der Schule noch vor Beginn der Regenzeit auf eine Kapazität von 30.000 Litern zu erweitern. Das sei notwendig, weil die Schule zu hoch gelegen sei, um Brunnen zu bauen.

Laut Müller gab es seit dem Start des Projekts drei Behandlungsrunden. Die letzte habe 92 Prozent der Inselbevölkerung erreicht. Das sei sehr erfreulich und liege weit über dem, was bei bisherigen Kampagnen erreicht worden sei. Die Menschen würden die Behandlung so gut akzeptieren, weil man ihnen deren Sinn und Zweck intensiv vermittelt habe. In Kürze beginnt eine weitere Behandlungsrunde. Das Ziel sei, die Erkrankung möglichst von der Insel verschwinden zu lassen und den Infektionskreislauf zu unterbrechen. „Wir sind optimistisch, dass das möglich ist“, betont der Mediziner.

Zufrieden äußerte sich Müller auch darüber, dass die von vielen befürchteten Nebenwirkungen der Therapie mittlerweile ganz ausgeblieben sind. Das zeige, dass sie nicht durch die Medikamente ausgelöst würden, sondern durch die Last der Parasiten im Körper. Das Projekt sei weiter dringend auf Spenden angewiesen.