06. Oktober 2016

Mwanza und Würzburg

Die Wurzburg-Road in Mwanza führt von der Innenstadt zur Universität und zum Bugando-Hospital
Die Wurzburg-Road in Mwanza führt von der Innenstadt zur Universität und zum Bugando-Hospital Foto: Jochen Hövekenmeier

Nach einigen Tagen auf Ijinga, der kleinen Insel im Victoriasee, habe ich nun einige Termine in Mwanza.

 Zum Beispiel im Bugando Hospital, das – ebenso wie die Universität – die Erzdiözese Mwanza aufgebaut hat und auch heute noch betreibt. Viele andere Einrichtungen dieser Art wurden im Laufe der Zeit verstaatlicht, nicht hier in Mwanza.

Das Bugando Hospital hat sich einen sehr guten Ruf erarbeitet. So verwundert es nicht, dass zwar das Geld für das Forschungsprojekt auf Ijinga aus Deutschland kommt, mit Andreas Müller und Uwe Ziegler auch zwei Tropenmediziner aus Würzburg derzeit vor Ort sind, die Koordinierung aber in den Händen der beiden Ärzte vom Bugando-Hospital liegt. Humphrey Mazigo und Godfrey Kaatano sind zwei erfahrene Mediziner, die viel Wissen und Erfahrung in die Erforschung der Bilharziose einbringen. Nicht zu vergessen natürlich das Bugando-Team aus Labor und Registratur, ohne das der reibungslose Ablauf von mehr als 100 Untersuchungen pro Tag gar nicht möglich wäre.

Wie oft ich hier in Mwanza schon auf die Städtepartnerschaft mit Würzburg angesprochen wurde, vermag ich gar nicht mehr zu zählen. So spaziere ich in der wenigen freien Zeit die Würzburg Road entlang, die von der Stadtmitte aus direkt zum Hospital führt. Vorbei an Hütten, die so aussehen, als ob sie schon vor Jahrzehnten aufgegeben wurden. Und trotzdem wohnen darin Menschen, ganze Familien auf engstem Raum. Vorbei aber auch an prachtvollen Villen, die oft noch aus der Kolonialzeit stammen und heute komfortable Hotels oder Wohnhäuser für reiche Geschäftsleute sind.

Freundlich gegrüßt werde ich jedenfalls ausschließlich aus den Häusern der armen Menschen, die immerzu fragen, woher ich komme und mit der Antwort Würzburg auch sogleich angenehme Gespräche beginnen. Die Kommunikation gelingt, auch wenn ich kein Kisuaheli spreche und die Kenntnisse der englischen Sprache bei Menschen mit lediglich einfacher Bildung eher als rudimentär zu bezeichnen ist. Mit Händen und Füßen, mit Kritzeleien auf Papier oder kleiner Hilfe durch Nachbarn gelingt es aber immer, den jeweils anderen halbwegs zu verstehen. Echte Partnerschaft muss halt gelebt werden, wie hier in Mwanza.